Grußwort von
Dr. Günter Fiedler

Vizelandrat, Kreis Soest

Sehr geehrte Frau Vorsitzende Waldheuer,
sehr geehrte Frau Pfarrerin Reiche,
sehr geehrte Frau Martin,
sehr geehrte Frau Grimm,
sehr geehrte Frau Nagel,
sehr geehrte Frau Westphal,
liebes Team der Frauenberatung Soest,
verehrte Gäste,
meine Damen und Herren,

zur heutigen – offiziellen – Eröffnungsfeier der Frauenberatung überbringe ich Ihnen die herzlichsten Grüße des Kreistags und der Kreisverwaltung. Es ist eine etwas andere Eröffnungsfeier, denn die Geschäfte laufen schon seit rund zwei Jahren, und ein Blick in die Zahlen zeigt das, was wir im Vorfeld geahnt haben: Der Beratungsbedarf ist genauso groß wie die Aufgabe, die Sie übernommen haben. Denn leider gibt es viele Frauen und Mädchen, deren Lebenssituation in unserer Gesellschaft immer noch geprägt ist von einschränkenden rollenspezifischen Erwartungen und Benachteiligungen bis hin zu körperlicher und seelischer Gewalt.

Wir müssen davon ausgehen, dass jede dritte Frau in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben von körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt betroffen ist. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Europäischen Grundrechteagentur aus dem Jahr 2014. Gewalt kann aber noch viel mehr bedeuten – auch psychische Gewalt spielt eine erschreckend große Rolle im Leben vieler Frauen. Fachleute gehen davon aus, dass mehr als 40 Prozent der Frauen betroffen sind. Darauf, auf die psychische Gewalt, soll die „Aktionswoche gegen Gewalt an Frauen“ in diesem Jahr im besonderen Maße hinweisen.

Sie läuft gerade, und ich wünsche mir sehr, dass die von der Kreiskooperationsrunde gegen häusliche Gewalt und für Kinderschutz organisierten Veranstaltungen den Zuspruch erhalten, den sie verdient haben. Sie – liebe Frau Sauerland, liebe Frau Batzik und liebe Frau Kordistos aus dem Team der Frauenberatung – halten ja, teils gemeinsam mit weiteren Expertinnen, die Fachvorträge. Ich hoffe auf eine rege Teilnahme der Fachleute aus dem Netzwerk, die mit betroffenen Frauen arbeiten und sie unterstützen. Mit Ihnen Dreien haben nicht nur betroffene Frauen und Mädchen, sondern eben auch all die Fachleute aus der Familien- und Jugendhilfe, aus den Bereichen Schule, Kita, Medizin, Polizei und Justiz endlich die richtigen Ansprechpartnerinnen.

Sie stehen für die ersten zwei Jahre erfolgreiche Arbeit für eine selbstbestimmte und eigenverantwortliche Gestaltung des Lebens von Frauen und Mädchen. Unterstützung, Beratung, Begleitung und Hilfe – alles das bietet die Beratungsstelle Frauen und Mädchen, die in Gewaltbeziehungen leben, die sexuelle Gewalterfahrungen machen mussten, die in besonderen sozialen Schwierigkeiten leben.

Von Beginn an unterstützt der Kreis Soest die Arbeit der Frauenberatung aus Mitteln des Kreishaushaltes – und ich darf sagen: Wir tun das in großer politischer Übereinstimmung über die Parteigrenzen hinweg. Seit Beginn der Arbeit fließen aus dem Kreishaushalt 40.000 Euro pro Jahr in die „Allgemeine Frauenberatungsstelle im Kreis Soest“, und der gleiche Betrag ist für die „Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt“ vorgesehen. Wir hoffen, der Frauenberatung Soest durch unsere Förderung die nötige Planungssicherheit zu geben und somit die wichtige Arbeit der Beratungsstelle verlässlich zu unterstützen. Das Land Nordrhein-Westfalen leistet ebenfalls einen großen finanziellen Beitrag zur Förderung der Beratungsstelle. Mit im Boot ist auch die Stadt Soest. Allen Beteiligten und insbesondere natürlich dem Träger, der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V., möchte ich meinen großen Dank aussprechen! Danken möchte ich auch den Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle. Sie haben für Ihr Engagement beim Aufbau der Beratung und im nun laufenden Betrieb große Anerkennung verdient!

Ich wünsche der Frauenberatung Soest, dass das große Ziel, Frauen und Mädchen besser vor Gewalt zu schützen, erreicht wird. Für die Zukunft wünsche ich allen, die sich in der Beratungsstelle engagieren, Tatkraft und Gottes Segen und der Eröffnungsfeier einen guten Verlauf.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!