Dokumentation

Eröffnung der Frauenberatung Soest | 24.11.2022

Angelika Waldheuer

Grußwort von
Angelika Waldheuer

Vorsitzende der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V.

Liebe Birgit Reiche,
Liebe Mitarbeiterinnen,
Liebe Freundinnen und Freunde,
verehrte Gäste,

Nach Begegnungen mit mehr als 200 ratsuchenden Frauen und nahezu 1500 Beratungsgesprächen, dem Aufbau einer großen gut funktionierenden Vernetzung mit relevanten Akteur*innen im Hilfe- und Unterstützungssystem, ist es heute endlich soweit und wir können die „Allgemeine Frauenberatungsstelle im Kreis Soest“ offiziell eröffnen. Und wir können sie, liebe Mitarbeiterinnen, in ihr Aufgabengebiet während einer Andacht feierlich einführen. Dazu erst einmal meine herzlichsten Glück- und Segenswünsche im Namen des gesamten Vorstands.
Ja, sie haben lange warten müssen. Die Zeit ist ihnen nicht lang geworden, wie wir aus den Zahlen und Fakten wissen, denn die Beratungsstelle war von Anfang an eine gefragte Adresse. Und das hat bis heute nicht nachgelassen. Daraus lässt sich die Notwendigkeit und Dringlichkeit einer solchen Anlaufstelle erkennen.

Angelika Waldheuer

Ich freue mich besonders, dass die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen Trägerin dieser, durch das Land NRW und dem Kreis und der Stadt Soest geförderten, Beratungsstelle ist. Tragen wir doch so zu unserer satzungsgemäßen Aufgabenstellung bei. In unserer Satzung ist festgehalten, dass wir Kontakt- und Beratungsstellen unterhalten sowie durch politische Stellungnahmen und Förderung von Solidarität durch Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit unseren sozial-diakonischen Auftrag im parteilichen Handeln mit und für Frauen erfüllen.

Nicht ohne Stolz können wir sagen, dass die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen in der Beratungsstellenarbeit und damit in der Anti-Gewalt-Arbeit in Land und Kommune keine Unbekannte ist.
Bereits mit Eröffnung unserer ältesten Einrichtung 1917 in Wengern bei Wetter, dem Heim für gefährdete und verwahrloste Mädchen, ist der Weg in die Anti-Gewalt-Arbeit beschritten worden. Das Frauenhaus in Soest 1990, Nadeschda 1997, Theodora 2011, Tamar in Südwestfalen 2014 und Tamar im Münsterland 2018 folgten und zeigen, dass die Anti-Gewalt- Arbeit immer den Bedürfnissen der Zeit angepasst und weiterentwickelt wurde und wird.

Unsere Beratungsstellen für Betroffene von Menschenhandel und für Prostituierte werden durch unterschiedlichste Förderungen und Spenden finanziert. Das stellt einen erheblichen Arbeitsaufwand und eine Unsicherheit für Beraterinnen dar, denn die Förderungen müssen immer wieder neu beantragt werden – und dann werden sie hoffentlich auch bewilligt.
Die Frauenberatungsstelle im Kreis Soest wird, wie schon erwähnt, nun refinanziert – auch wenn die Frage erlaubt ist, ob die Finanzierung für den Einzugsbereich Kreis Soest ausreichend ist. Spenden benötigen wir auch für diese Arbeit, da der Trägeranteil 10% beträgt.
Sollten nicht alle Beratungsstellen und Einrichtungen, die sich für Frauen in Not einsetzen, eine solide Finanzierung erhalten?
Das ausgewählte Datum für eine so lange verschobene Eröffnung konnte nicht passender sein. Ein Tag vor dem Beginn der Aktionstage gegen Gewalt an Frauen – den Orange Days. 16 Tage, die gezielt auf geschlechterbasierte Gewalt aufmerksam machen. Die UN Kampagne findet zwischen dem 25. November, dem „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ und dem 10. Dezember, dem „Internationalen Tag der Menschenrechte“, statt.

So wünsche ich uns heute, dass in der Frauenberatungsstelle den Frauen im Kreis Soest, die Hilfe in ihren Notlagen suchen, Wege aufzeigt werden und sie spüren, dass sie mit ihren Sorgen und Nöten ernstgenommen werden.
Ihnen, liebe Mitarbeiterinnen, wünsche ich Vertrauen und Zuversicht, Stärke und Geduld für die schon begonnenen Aufgaben.
Ich wünsche Ihnen Gottes reichen Segen und bleiben Sie behütet.