Kurzinterview Claudia Montanus und
Ulrike Göken-Huismann

In jeden Jahr werden etwa 2-3 Mio. € an Kollekten bundesweit für die WGT-Arbeit gesammelt. Und doch resignieren manche „Das ist doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Ach, was können wir schon tun…“ Was sagst du ihnen?
Ich bin im Vorstand des Deutschen Komitees für die Finanzen verantwortlich, ich bin froh und stolz, sagen zu können, dass wir bei der Kollekte 2017 Philippinen eine deutliche Steigerung zu 2016 hatten, das ist bei kirchlichen Kollekten zur Zeit eher selten. Der Kollekten Eingang betrug mehr als 2,8 Millionen Euro. In Stein bekommen wir immer wieder Besuche von Projektpartnerinnen, die uns berichten, wie viele Frauen und Familien sie auf unterschiedlichste Weise unterstützen können.
Und wir sind eine weltweite Bewegung!

Der WGT unterstützt viele Projekte in aller Welt. Kannst du uns in eines kurz hineinschauen lassen?
Ich bin gerade erst am Freitag aus Slowenien, dem WGT-Land 2019 zurückgekehrt, ich habe dort an der ökumenischen Bundeswerkstatt teilgenommen.
An einem Nachmittag haben wir unterschiedliche Projekte in Slowenien besucht, viele von uns haben an einem beeindruckenden Gespräch mit Natascha, einer Roma-Frau, teilgenommen. Natascha kommt auch in der Gottesdienstordnung zu Wort.
Der WGT fördert den Verein Roma-Kultur und Tourismus Pusca. Junge Roma-Frauen und Mädchen werden dabei unterstützt, die Bedeutung eines vollständigen Schulabschlusses und den Wert beruflicher Ausbildung zu erkennen. Sie sollen lernen, traditionelle gesellschaftliche Rollenbilder aus ihrem direkten Umfeld zu hinterfragen und Zukunftsperspektiven jenseits der klassischen Versorgerinnenrolle anzudenken. Sie werden bei der Vollendung der Schullaufbahn und einer formellen Berufswahl unterstützt.

Wer gibt, und das tust du ehrenamtlich im Vorstand des Dt. Komitees, kann sich leicht verausgaben. Wo nimmst du? Was stärkt dich für deine Arbeit?
Mich stärkt das ökumenische Miteinander im Vorstand, noch nie vorher in meinem Leben habe ich so eng mit Frauen aus der evangelischen Kirche, der Heilsarmee und anderen kleinen Kirchen zusammengearbeitet. Eine wunderbare bereichernde Erfahrung, auch spirituell.

Hände geöffnet zur Schale – das hat auch eine spirituelle Dimension. Wo kannst du diese entdecken?
Viele Frauen aus meinem Verband, der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands kfd, sagen, dass die kfd der und ihr Frauenort in der Kirche ist, dass sie ohne die kfd vielleicht schon nicht mehr in der Kirche wären. Das gilt auch für mich.