Kurzinterview Claudia Montanus und Mona Kuntze

Mona Kuntze, Du bist im Arbeitskreis Frauen des Landesverbandes NRW im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R. Wo erlebt du diese Geste - Zwei Hände begrüßen einander - und ähnliche Gesten als Teamerin hier bei WGT-Werkstätten der Frauenhilfe?

Ich habe beim Weltgebetstag schnell erfahren und gelernt: frau kennt sich. Im Team der Werkstätten kennen wir uns teilweise schon seit mehreren Jahren. Auf den Werkstätten selber kennen sich viele Frauen und treffen sich immer wieder – das ist zu Beginn jeder Werkstatt oft ein herzliches Begrüßen von alten Bekannten. Und auch zwischen den Team-Frauen und den Teilnehmerinnen gibt es oft ein Wiedererkennen und herzliches Begrüßen.

 

„Solidarität“ ist ein wichtiges Stichwort für WGT-Arbeit. Wo erlebst Du sie?

Solidarität im Sinne von Vertrauen und Hilfsbereitschaft erlebe im Team: wir helfen und unterstützen uns gegenseitig, teilen Material und Wissen und ergänzen uns mit dem, was wir können, haben und wissen.
Gleichzeitig finde ich es in jedem Jahr neu faszinierend, mit wie viel Empathie und Solidarität sich die Frauen auf ein neues WGT-Land mit all seinen Geschichten, Menschen und auch Nöten und Schwierigkeiten einlassen.

 

Hände reichen – das meint ja auch, zur Versöhnung, zum Teilen bereit zu sein. Für wie notwendig hältst du Versöhnung – und in welchen Bereichen?

Versöhnung ist ein großes Wort. In vielen Ländern nehmen wir Unfrieden wahr – zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlichen Geschlechts oder Alters. Hier bleibt bei unserer Hilf- und Ratlosigkeit oft in erster Linie die Bitte, der Wunsch, das Gebet um Versöhnung.
Im Kleinen und Konkreten erlebe ich auch bei Werkstätten, dass da nicht immer alles „rund läuft“. Wenn wir ehrlich sind, kennen wir das alle: die Frau, die jede Gruppenarbeit sprengt; die Teilnehmerin, die ich einfach nur nervend finde; die Methode, mit der ich so gar nichts anfangen kann; das Titelbild, zu dem ich gar keinen Zugang finde.
Ich finde es wichtig, wenn wir am Ende einer Werkstatt mit all dem, was uns gestört hat, unseren Frieden finden und versöhnt in die vor uns liegende Zeit gehen können.