Kurzinterview Claudia Montanus und
Pfarrerin Renate Leichsenring

Frau Leichsenring, Sie sind evangelische Pfarrerin. Im vergangenen Jahr kam es auf einer unserer Jahresthementagungen zum Thema „Frieden“ zu einer Idee, die zu einer bundesweiten Unterschriftenaktion führte. Was braucht es, damit mehr Frieden auf der Welt werden kann?
Frieden kann ich nur dann erreichen, wenn ich andere respektvoll behandle, wenn ich mich mit ihrer Situation auseinandersetze, wenn ich danach frage, wie sie leben, wie sie denken, wie sie singen, wie sie glauben, was ihnen wichtig ist im Leben. Wenn ich von den Freuden höre und ebenso von den Sorgen und Schwierigkeiten  - und wenn ich dann helfe, indem ich ihnen eine Stimme gebe und auch mit Geld und Rat, wenn es gewünscht und gebraucht wird. Nichts anderes macht der Weltgebetstag, wenn wir ihn so feiern, wie er gedacht ist. Seit fast vier Jahrzehnten haben wir das so im Kirchenkreis Recklinghausen vertreten und von daher war es nur noch ein kleiner Schritt und der Film über Jody Williams, dass die Frauen bereitwillig den Gedanken aufgenommen haben und wir die Unterschriftenaktion in Gang gesetzt haben.

Wo sehen Sie das Reich Gottes auf Erden wachsen - und was hat WGT damit zu tun?
Zusammen kommen, miteinander beten und singen und essen, das ist das Zeichen für Gottes Handeln in seinem Reich. Ein großes Gastmahl. Der Weltgebetstag deckt jedes Jahr unseren Tisch auf dieser Erde sehr reichlich mit Gebeten, Gedanken, mit der Musik und dem Essen aus den entsprechenden Ländern.