Blog

Im Osten viel Neues

Vorweg eine Info zur Beruhigung aller Daheimgebliebenen: Von dem schrecklichen Erdbeben in Myanmar und Thailand haben wir hier nichts gespürt, sondern nur aus der Presse erfahren.

 Die Ostküste entlang setzten wir unsere Taiwan-Umrundung in nördlicher Richtung fort. Zwischen Wolkenverhangenen Bergen zu unserer Linken und aufgewühltem Pazifik zu unserer Rechten schlängelte sich die Straße. Ein erster Halt bescherte uns atemberaubende Aussichten auf die die Küstenlinie. Die ein oder andere Reisende nutzte die Gelegenheit, um die Teilnehmer*innen eines Triathlon anzufeuern, die gerade ihre Radstrecke absolvierten. Einige Triathlet*innen bedankten sich im Vorbeifahren. Den größten Spaß an uns hatte allerdings ganz offensichtlich der Streckenposten.

Nächste Station war die Folklore-Vorführung der indigenen Amis. Die Amis sind mit ca. 210.000 die größte Gruppe der Ureinwohner Taiwans. Traditionell lebten sie von Fischfang und Landwirtschaft, mittlerweile arbeiten viele in der Tiefseefischerei oder in technischen und anderen Berufen in den großen Städten der Insel. Die Amis sind einer der wenigen matrilinearen Bevölkerungsgruppen Taiwans. Seit allerdings die Amis in den 1960er Jahren mehr Kontakt zur Außenwelt hatten, waren auch hier die guten Sitten ruiniert. So stand auf der Folklore-Bühne ein Mann im Mittelpunkt.  Zum größten Vergnügen  der anwesenden taiwanesischen Touristen plauderte  er  in bester Entertainer-Manier. Die deutschen Frauen konnten nur vermuten, dass die Unterhaltung großartig war. Die chinesisch-sprachigen Zuhörer*innen waren nämlich geradezu hingerissen und hingen gebannt an seinen Lippen. Von Zeit zu Zeit betraten weitere Menschen die Bühne, musizierten auf  Bambus-Instrumenten und sangen.  Die musikalische Darbietung war schön, die größere Attraktion allerdings waren die Reaktionen der Zuschauer*nnen auf Alleinunterhalter und Band.

 Ein weiterer Stopp führte zur achtbogigen Brücke, die sich wie ein See-Drache zur Insel Sanxiantai erstreckt. Auf der Insel sollen in grauer Vorzeit drei von acht chinesichen Heiligen oder Unsterblichen gestrandet sein. Von ihnen war nichts mehr zu entdecken; für einen lngeren Aufenthalt ist die Insel selbst für Heilige zu klein. Dafür aber gab es jede Menge wunderschöner Steine, viele unbekannte Pflanzen und großartige Ausblicke.

Unser nächster Punkt des Tagesprogramms wartete schon auf uns. Eine Frau stellte uns in Hualien die beeindruckende Arbeit der mennonitischen Good Shepherd Gemeinde und Organisation vor. Seit den 1970er und 80er Jahren arbeiten sie besonders mit indigenen Frauen und Mädchen.  Arbeit mit Opfernvon Menschenhandel, Unterstützung für gefährdete Mädchen und Frauen, Berufsbildung und noch viel mehr gehört zu den Aktivitäten. Einige Produkte der Nähwerkstatt wurden gerne geshoppt. Natürlich nur, um die gute Arbeit zu unterstützen. 

Der offizielle Tag endete mit einem Abendessen im Hotel. Staunenswert, auf wie viele unterschiedliche Weisen Suppe, Schweinshaxe, Fisch und Reis zubereitet werden kann. Es bleibt spannend.   

Information

Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V. ist ein Mitgliederverband, ein Trägerverein und Bildungsanbieterin als Teil des Evangelischen Erwachsenenbildungswerkes Westfalen und Lippe e.V.
Sie ist ein eingetragener Verein und tätigt die gemeindebezogene Frauenarbeit in Westfalen in Bindung an die Evangelische Kirche von Westfalen.